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    Spanische Künstler der letzten 25 Jahre

    Spanische Künstler: Malerei

    Die Nachwuchstalente aus Musik, Tanz, bildenden Künsten und Film in Spanien. Hier werden Sie die Künstler kennenlernen, von denen man in den nächsten 25 Jahren sprechen wird.

    Spanische Künstler: Malerei

    Die spanische Malerei, wenn man von so etwas überhaupt sprechen kann (siehe das hervorragende Buch La invención del arte español von Francisco Calvo Serraller), ist in drei großen Persönlichkeiten begründet: El Greco, Velázquez und Goya. Diese drei Meister haben eines gemeinsam: Sie sind Antiklassiker. Daher rührt ihre Aktualität und fundamentale Rolle im 20. Jahrhundert, denn die Kunst der Avantgarde ist die Kunst, die definitionsgemäß das Klassische ablehnt.

    Spanische Künstler: der Maler, Santiago Ydáñez

    Das 20. Jahrhundert, das der Avantgarde, wird von einer gewaltigen Gestalt beherrscht: Pablo Picasso aus Málaga. Allerdings machte die lange Franco-Diktatur Picasso zu einem in Spanien geborenen Franzosen. Spanien blieb weiterhin dieses malerische Land, in dem ständig ein Genie der Malerei geboren wurde. Unter den großen Hauptstädten der Kunst – Paris, Wien, Berlin, London und New York – gibt es keine einzige spanische Stadt.
    Die einzige Ausnahme ist vielleicht das Barcelona der 50er und 60er Jahre, wo eine Kunstbewegung entstand, der Maler vom Format eines Antoni Tàpies angehörten. Der international bekannteste spanische Maler der letzten 25 Jahre ist ebenfalls eine Randfigur: Miquel Barceló (Mallorca, 1957). Heute wird die Welt der Kunst von den großen Märkten beherrscht (zu denen Spanien nicht zählt), und nur wenige widmen sich ausschließlich der Malerei, sondern übernehmen andere Formen des künstlerisches Ausdrucks wie die Konzept-, Video- und Performance-Kunst.
    Zu den spanischen Künstlern des letzten Vierteljahrhunderts, um die man nicht herumkommt, gehören Santiago Sierra (Madrid, 1966), ein Konzeptkünstler, der den wunden Punkt trifft; Jaume Plensa (Barcelona, 1955) mit seinen ätherischen Skulpturen, die uns an die Verbindung des menschlichen Geistes mit dem Universum erinnern; oder Juan Uslé (Santander, 1954), dessen Werk vom Gebrauch der Farbe und Abstraktion gekennzeichnet ist.

    Ecos hat sich auf die Suche nach einigen der Künstler gemacht, von denen wir in den nächsten Jahren hören werden:

    • Daniel Verbis (León, 1968). Er kombiniert Installationen mit Malerei, indem er mit neuen Materialien wie Harz, Plastilin, Knöpfen, Fäden, Wolle usw. experimentiert. Von 2001 bis 2009 gehörte er zu den Ausstellern der Madrider Kunstmesse ARCO. Seine Werke sind im Museo de Arte Reina Sofía zu sehen.

    • Gonzalo Sicre (Cádiz, 1967). Das Werk dieser interessanten Künstlerpersönlichkeit reiht sich in die neometaphysische Malerei ein. Seine Werke sind im Museo IVAM (Valencia) und im Museo Reina Sofia (Madrid) ausgestellt.

    • Jesús Zurita (Ceuta, 1974). Thema der Malerei Zuritas ist die Natur, häufig eine bedrohte Natur. Er arbeitet im Großformat. Seine riesigen Wandbilderselbst scheinen eine Naturgewalt darzustellen.

    • Joel Mestre (Castellón de la Plana, 1966). Die Werke dieses Künstlers von der spanischen Ostküste bei Valencia wirken mit ihrem klaren literarischen und kritischen Inhalt surrealistisch. Sie sind in mehreren Museen zu finden: Instituto Valenciano de Arte Moderno (IVAM); Fundación Ortega y Gasset (Madrid).

    • Santiago Ydáñez (Puente de Génave, 1969). Im Mittelpunkt seines künstlerischen Anliegens steht der Mensch: Er malt großformatige Vordergrundportraits, deren Intensität man nicht entfliehen kann. Er wohnt und arbeitet in Berlin-Mitte. Seine Werke sind in der Invaliden1 Galerie (Berlin) zu sehen.

    • Lita Cabellut (Sariñena, Huesca, 1961). Die gefragteste spanische Malerin weltweit wird endlich auch in ihrem Heimatland gewürdigt.

     

    Spanische Künstler: Architektur

    Spanien verfügt über einen eindrucksvollen Katalog spanischer Architekten der letzten 25 Jahre, die im eigenen Land und – zunehmend – auch außerhalb des Landes gebaut haben. Wir sprechen von den typischen Zeitgenossen wie Santiago Calatrava, Rafael Moneo oder dem Ehepaar Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano.

    Teatro Telcel in Mexiko-Stadt

    Es gibt jedoch auch eine Reihe von Architekten, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen.
    Unter ihnen möchten wir Alfredo Muñoz (geboren 1979 in Burgos) erwähnen, dessen Architekturbüro Niederlassungen in Madrid, New York und Chennai (Indien) hat. Zu seinen herausragenden Projekten auf drei Kontinenten gehören die Wohnanlage „Ela“ in Chennai, die über tausend Wohneinheiten verfügt.

    Iñaki Alday (Saragossa, 1965) und Margarita Jover (Paris, 1969) gründeten ihr Architekturbüro (mit Niederlassungen in Barcelona und Charlottesville, USA) 1969. Eines ihrer Projekte ist der Parque del Agua in Zaragoza.

    Glänzend ist auch die berufliche Laufbahn von Antón García-Abril (Madrid, 1969) mit großartigen Projekten wie dem Sitz der SGAE (Sociedad General de Autores de España) im Nordosten in Santiago de Compostela oder das Teatro Telcel in Mexiko-Stadt.

    Jesús Donaire (Ciudad Real, 1974) ist unter den Jüngsten ein weiterer Name, der immer wieder genannt wird. Sein Architekturbüro befindet sich in Madrid. Zu seinen Projekten gehört der Spanische Pavillon auf der Expo in Mailand 2015.

    Text von Juan Ramón García Ober

    Spanische Künstler: Musik

    Im spanischen Musikpanorama gibt es viele hervorragende Künstler, Sänger und Musikgruppen, die sowohl national als auch international sehr erfolgreich waren. Deshalb ist es fast ein Wagnis, nur fünf von ihnen auszuwählen.

    Von der klassischen Musik, die große Stimmen wie die von Montserrat Caballé, Plácido Domingo oder José Carreras hervorgebracht hat, über die Großen des melodischen Liedes wie Julio Iglesias oder Raphael bis zu den Veteranen unter den Liedermachern wie Joan Manuel Serrat oder Joaquín Sabina und den neuzeitlicheren Enrique Bunbury, Manolo García oder Alex Ubago…; und auch der Flamenco hat Künstler vom Format eines Paco de Lucía, Tomatito, El Cigala oder Estrella Morente hervorgebracht…

    Doch vielleicht befindet sich in der Szene der Popmusik die bedeutendste Schmiede der bekanntesten spanischen Künstler, sowohl der allgemein anerkannten als auch derjenigen, die gegenwärtig Ausgezeichnetes leisten.

    Unsere Auswahl hat nicht nur mit unserem persönlichen Geschmack etwas zu tun, sondern auch mit der musikalischen Qualität und dem Erfolg beim Publikum.

    • Die Sängerin Malú aus Sevilla, eine Nichte des unvergesslichen Gitarristen Paco de Lucía, die in ihrem sehr persönlichen Stil Pop-Flamenco-Rock interpretiert, hat kürzlich das Album Caos herausgebracht.

    • Der Liedermacher Alejandro Sanz aus Madrid ist sowohl in Spanien als auch in Lateinamerika einer der beliebtesten Künstler, der auch in den nächsten Jahrzehnten mit seiner Pop-/Rockmusik Erfolg haben wird.

    • Enrique Iglesias ist ein weiterer Sänger, der es bis auf die ersten Plätze der internationalen Charts geschafft hat, und das ohne Hilfe seines berühmten Vaters, Julio Iglesias. Nach seiner Musik wird in aller Welt getanzt.

    • Auryn ist eine Gruppe aus fünf Jugendlichen, die sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch singen und mit ihrer erfrischenden, modernen Musik ihr jugendliches Publikum begeistern.

    • Der Liedermacher Pablo Alborán aus Málaga, hat eine Stimme, in die man sich verlieben kann, und seine Liedtexte sind voller Gefühl.In diesem Fall hat man das Vergnügen, seiner Musik, einer universellen Sprache, auf Spanisch zuzuhören.

    Text von Covadonga Jiménez

    Spanische Künstler: Kino

    Die letzten 25 Jahre sind die Jahre der großen Auszeichnungen für den spanischen Film. Zu nennen sind hier vor allem die Oscars für Fernando Trueba, Pedro Almodóvar, Alejandro Amenábar, Javier Bardem und Penélope Cruz. Zwar stehen alle auf der Liste der allgemein anerkannten Künstler, doch möchten wir Ihnen hier fünf sehr junge Schauspieler und Regisseure vorstellen, von denen wir in den nächsten 25 Jahren noch einiges erwarten können.

    Die Schauspielerin Clara Lago (Torrelodones, Madrid, 1990) ist die Hauptdarstellerin in Ocho apellidos vascos (2014) und Ocho apellidos catalanes (2015). Sie hat ihre Arbeit für das Fernsehen mit dem Kino verbunden, bis sie schließlich in Ocho apellidos vascos, dem spanischen Film mit dem größten Erfolg an den Kinokassen, die Hauptrolle spielte.

    Der Film Perdiendo el norte über eine Gruppe von Spaniern, die in Berlin ihr Glück versuchen, hat 2015 viel Aufmerksamkeit hervorgerufen. Einer seiner Hauptdarsteller ist Yon González (Bergara, Guipúzcoa, 1986), ein Bruder von Aitor Luna, der ebenfalls Schaupieler ist. Yon González wurde durch seine Rolle in der Serie El internado bekannt.

    Diese Serie gilt als Talentschmiede, weil hier auch die schauspielerische Karriere von Blanca Suárez (Madrid, 1988) begann, die bereits mit Regisseuren vom Format eines Pedro Almodóvar, Imanol Uribe oder Álex de la Iglesia gearbeitet hat.

    Unter den Regisseuren empfehlen wir Ihnen Elías León Siminiani (Santander, 1971). Nachdem er sämtliche Auszeichnungen für seine Kurzfilme erhalten hatte, hatte 2012 Mapa Premiere, sein erster Spielfilm, dessen Form sich zwischen einem Dokumentarfilm und einem Tagebuch bewegt. Der Film ist eine interessante Suche nach dem Selbst.
    Den Abschluss unserer kurzen Liste bildet Leticia Dolera (Barcelona, 1991), Regisseurin und Hauptdarstellerin in Requisitos para ser una persona normal (2015), einer romantischen Komödie, in der sie ihre Generation porträtiert.

    Spanische Künstler: Tanz

    Der spanische Tanz weist in den letzten 25 Jahren „große“ Namen und Persönlichkeiten auf, wie Víctor Ullate, der eine ganze Generation von Tänzern wie Ángel Corella, Joaquín de la Luz, Lucía Lacarra oder Goyo Montero geprägt hat. Auch die Welt des Flamenco hat große Meister hervorgebracht, wie den verstorbenen Antonio Gades oder Cristina Hoyos und natürlich Joaquin Cortés, Antonio Canales, María Pagés oder Eva la Yerbabuena.

    Doch holen wir unsere Kristallkugel hervor: Von wem werden wir in den nächsten 25 Jahren sprechen?

    • Tamara Rojo ist die international bekannteste spanische Tänzerin. Seit 2012 leitet sie das English National Ballet. Gegenwärtig tanzt sie in Schwanensee und arbeitet als Choreografin.

    • Sergio Bernal (Madrid, 1990) ist Solotänzer im Ballet Nacional Español und tanzt auch in Tokyo, Havanna, Brüssel … mit den Besten.Trotz seines jugendlichen Alters ist er bereits durch und durch ein Star.

    • Sara Baras (San Fernando, Cádiz, 1971) verkörpert den neuen Flamenco, eine neue Generation, die weder Rassen noch Hautfarben, sondern nur die Kunst kennen, von der sie viel haben.

    • Farruquito (Sevilla, 1982) kommt im Unterschied zu Sara Baras aus einer Familie großer Flamenco künstler. Farruco,sein Großvater, machte Schule. Mit vier Jahren tanzte Farruquito am Broadway, und mit 15, nach dem Tod seines Großvaters, übernimmt er alles und organisiert sein erstes Programm.Wegen Problemen mit der Justiz blieb er der Bühne lange Zeit fern. Reifer und ernster ist Farruquito nun zurückgekehrt. Man wird von ihm hören.

    • Palmira Durán ist jung, sehr jung. Die in Palma de Mallorca geborene und in Aracena, Huelva, aufgewachsene Tänzerin gehört zu den neuen Gesichtern des Flamenco.Sie hat soeben einen Wettbewerb junger Flamencotalente gewonnen und tanzt im Álvarez Quintero in Sevilla.

    (Texte von der Ecos-Redakteure Virginia Azañedo, Juan Ramón García Ober, Covadonga Jiménez, Giancarlo Sánchez Aizcorbe)